Swadhar ist einer der Gründe, warum es uns heute gibt - und somit war es auch unser erstes Projekt, mit dem wir seit unserer Gründung 2012 kooperieren. Das von der JMJ-Schwesternschaft geleitete Heim ist für Frauen und Mädchen in Notsituationen in Swadhar. Das Ziel des Projektes ist es, die von schweren Schicksalsschlägen getroffenen Frauen und Mädchen zu unterstützen. Durch vermittelte Patenschaften kann die Gesundheitsversorgung der Mädchen sichergestellt werden (zwei Mal pro Woche kommt ein Arzt) und die jungen Frauen bekommen neben Schulbildung auch eine Berufsausbildung bzw. ein Studium ermöglicht.
Durch die Begabtenförderung, die 2013 beschlossen wurde, konnten Projekte mit der Nähwerkstatt des Heims geplant werden. Der Fokus, der dadurch auf das Erlernen von beruflichen Kenntnissen in der Handarbeit entstand, hat dazu beigetragen, dass Produkte entstehen konnten, die anschließend durch uns in Deutschland vertrieben wurden. Die Erlöse sind vollständig zurück in das Heim geflossen.
Im Jahr 2014 war es uns möglich, 38 Patenkinder in das Programm aufzunehmen. Insgesamt haben in dem Jahr über 100 Frauen und Mädchen eine allgemeine Verbesserung der Lebensumstände aufgrund des Heims erfahren. Zu dem Zeitpunkt studieren einige der Patenkinder aus Swadhar oder haben ihre Ausbildung bzw. ihr Studium bereits abgeschlossen.
Das Aufgabenfeld des Heims wurde 2018 von der Regierung verändert und das Heim dient nun für junge Frauen in Not. Kinder und Jugendlichen werden in anderen Unterkünften untergebracht. Allerdings leben die bisherigen Bewohner des Heims nach wie vor dort, da man diese nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen und stattdessen die Stabilität beibehalten möchte. Was sich zudem verändert hat, ist die Verweildauer der jungen Frauen in der Einrichtung. Sie bleiben meist nur eine geringe Zeit dort, bis eine geeignete Unterkunft für die gefunden wurde.
Für Hand des Menschen bedeutete dies, dass ab sofort keine neuen Patenkinder in das Programm aufgenommen werden konnten. Trotzdem begleiten wir das Heim weiterhin und unterstützen, wo wir können. So haben wir beispielsweise eine Lehrerin organisiert die Grundlegende Allgemeinbildung unterrichtet und vermittelt, da viele der Frauen und Mädchen weder lesen noch schreiben können. Außerdem wird die Handarbeitsausbildung beibehalten, um bessere Zukunftsaussichten zu gewährleisten.
2020 wurden im Frauenhaus „Swadhar“ in Tenali wieder zahlreiche junge Frauen beim Weg in ein selbstbestimmtes Leben begleitet und unterstützt. Leider ist der Arzt des Heims während der Corona-Pandemie an Corona verstorben. Den Kindern ging es glücklicherweise gut und auch der Schulunterricht hat trotz der herausfordernden Umstände gut funktioniert.
Insgesamt war das Jahr 2021 in Indien nach wie vor stark von Covid-19 dominiert, wobei die Beschränkungen je nach Bundesstaat gelockert wurden. Um die Versorgung sicherzustellen, gewährleisteten wir konkrete Unterstützung durch Nahrungsmittelpakete und Hygieneartikel. Im Frauenhaus Swadhar in Tenali, nahm die Pandemie einen hohen Stellenwert ein. Glücklicherweise konnten die Schüler*innen trotz der Umstände den Schulunterricht gut aus dem Heim heraus wahrnehmen.
In Tenali gibt es 2022 nur noch vereinzelte Coronafälle. Der Schulunterricht kann wieder normal aufgenommen werden und die jungen Frauen gehen wieder zur Schule. Seit 2020 wollten wir in Swadhar die Toilettentüren in den Schulen ausbauen, um eine erhöhte Sicherheit der jungen Frauen gewährleisten zu können. Die Bauarbeiten haben sich anfänglich aufgrund von Corona verschoben und mittlerweile verzögert sich die Fertigstellung wegen fehlenden Handwerkern. Die Türen können jedoch 2023 dann endlich fertig gestellt werden. Dieses Projekt schreibt in unseren Augen eine großartige Geschichte von Erfolg und positiver Zukunft!
Lesen Sie jetzt den Erfahrungsbericht des Vor-Ort-Besuchs eines Paten!