Dorfprojekt in Guntur, Indien

Die Rolle der Frau in Indien ist ein Bild, das auch in unseren westlichen Medien immer wieder gerne aufgegriffen wird. Auch wenn sie nicht nur das ist, was diese von ihr zeichnen, ist sie dennoch nicht immer ganz einfach und von Gleichberechtigung weit entfernt. Wir haben uns also auch entschlossen mit einem Projekt zu kooperieren, das gezielt diesen Aspekt des Women-Empowerings fördert. Dabei ist das ‚Dorfprojekt’ seit Frühling 2014 das jüngste Projekt von ‚Hand des Menschen’ in Indien. Hier werden Kinder durch das Patenschaftsprogramm gefördert, die Vollwaisen sind und ihre Eltern größtenteils durch das HI-Virus verloren haben. Das Besondere an diesem Projekt sind seine Struktur und Organisation.

In jedem der Dörfer, in denen unsere Patenkinder leben, ist eine Frau für die Verwaltung und Organisation zuständig. Diese Frau untersteht wiederum einer Frau, die für den Bezirk zuständig ist und diese untersteht der Leiterin des Frauenbundes, die mit einer Schwester aus dem Orden, mit dem wir auch in anderen Projekten kooperieren, zusammen für die Durchführung des Projektes zuständig ist. Durch diese Struktur können wir dauerhaft über die Entwicklung jedes einzelnen Kindes informiert werden.

Durch die Patenschaft können sowohl die Struktur des Projektes als auch die Kinder selbst unterstützt werden. Die Kinder, die bei Angehörigen leben, erhalten durch unsere Hilfe Kleidung, Nahrung sowie gegebenenfalls medizinische Versorgung.

Entwicklung

Im Frühjahr 2014 wurde das Dorfprojekt in der Provinz „Guntur“ als weiteres Patenschaftsprojekt in unsere Arbeit aufgenommen, um in verschiedenen Dörfern vor allem Vollwaisen finanziell zu unterstützen. Das Dorfprojekt wird mit dem JMJ-Orden realisiert. Hervorzuheben ist, dass in jedem Dorf eine Frau für die Kinder zuständig ist, die wiederum einer Frau, die für den Bezirk zuständig ist, untersteht, und diese der Leiterin des Frauenbundes untersteht. Hierdurch kann neben der Unterstützung von Kindern auch die kommunale Stärkung von Frauen und deren Stellung in der Gesellschaft gefördert werden.

Das seit 2014 bestehende Dorfprojekt in Guntur, welches neben Kindern auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft unterstützt, hat 2015 dahingehend Fortschritte gemacht, dass inzwischen 60 Kinder Teil des Patenschaftsprogramms waren und somit mehr Kinder die Schule besuchten. Weiterhin taten sich Fortschritte im Bau der Toiletten in den Dörfern und im Rahmen der Weihnachtsaktion wurden 100 Kindern Hygieneartikel und Schulmaterialien überreicht.

Ende 2016 waren hier 60 Kinder Teil unseres Patenschaftsprogramms, sodass diese durch die Patenschaften über Hand des Menschen eine gute Schulbildung erfahren konnten.

Ab 2017 wurden im Dorfprojekt in Guntur aufgrund des großen verwaltungstechnischen Aufwands keine weiteren Kinder in unser Patenschaftsprogramm aufgenommen und sich auf die bestehenden konzentriert. Um die Lebenssituationen der Kinder zu verbessern, vertrauen wir auf unsere Projektpartner*innen, welche die Bedürfnisse der Kinder und Familien kennen. Die Verwendung der Mittel wird von ihnen offen kommuniziert.

2020 und 2021 war auch das Dorfprojekt in Guntur von der Corona-Pandemie betroffen und nahm im Alltag eine große Rolle ein. In dieser Zeit wurden die Bewohner*innen dahingehend unterstützt, dass ausreichend Masken, Hygieneartikel und Nahrungsmittelpakete für verwitwete Frauen zur Verfügung gestellt wurden. Sonst kam es zu keinen großen Veränderungen.

Auch 2022 haben wir keine zusätzlichen Patenschaften abgeschlossen, sondern uns auf die bestehenden konzentriert, um dem Aufwand und Einsatz gerecht zu werden. Der Unterricht konnte wieder normal aufgenommen werden und der Schulalltag ist eingekehrt.