Ein Jahr Dream-Dancer-Home

Es ist tatsächlich schon über ein Jahr her, seit wir am 15. März 2017 das Dream-Dancer-Home in Iruma (Kenia) eröffnet haben. Wie schon erwartet gestaltete sich nicht nur der Bau selbst als Abenteuer, sondern auch die Zeit danach. Größte Herausforderung war hier die Unterstützung und Einführung des Personals in die Aufgaben und Pflichten bei der Führung eines Waisenhauses. Inzwischen hat sich jedoch alles Größtenteils eingespielt und das Personal ist zu einem Team zusammengewachsen. Größtes Problem ist die bisher noch völlig fehlende technische Infrastruktur. Derzeit suchen wir nach Möglichkeiten, wie man dem am besten entgegenwirken kann.

Hier haben wir Ihnen mal die Geschehnisse der letzten Zeit aus unserem Waisenhaus in Kenia zusammengefasst.

Versorgungs- & Betreuungslage

Mit dem Neubau und Umzug hat sich für die Kinder einiges verändert und vieles verbessert!

Wie geplant wird auf dem großen Land nun Gemüse angebaut und so die Versorgungslage der Kinder sichergestellt. Natürlich muss noch einiges getan und verbessert werden, aber wir sind auf einem guten Weg. Seit Dezember gibt es auch eine Milchkuh und die Jungs bekommen nun morgens täglich frischen Tee mit Milch - ein Luxus den es sonst nur zu besonderen Anlässen gab.

Das Essen ist deutlich ausgewogener und abwechslungsreicher, was wir insbesondere unserer Erzieherin und Köchin verdanken, die die Jungs täglich frisch bekocht. Zuvor mussten die Jungs selbst kochen und das nach der Schule. Oftmals gab es erst gegen 22.00 Essen und ein Großteil der Kleinen verschlief es daher regelmäßig. Noch immer ist die Kost recht einfach und es fehlt oft an Obst oder Snacks, aber auch da haben wir Geduld!

Kooperation BOM / Erzieher

Im Heim arbeiten derzeit eine Erzieherin und Köchin mit dem Namen Cathrin, der Heimleiter Daniel – auch Dan genannt – und der Wachmann, Mr. Kimathi. Unser früherer Ansprechpartner Benedict, der in der lokalen Schule als Lehrer arbeitet, kommt täglich bei den Jungs vorbei und übernimmt die Betreuung am Wochenende.

Seit dem Bau des neuen Heims arbeiten wir nicht mehr mit einer Einzelperson zusammen (vorher Benedict), sondern haben einen Verein mit einem Vorstand als verantwortliches Gremium, mit dem wir in regelmäßigen Kontakt stehen. Der Vorstand (BOM) besteht aus 7 engagierten Menschen, die sich mit Herzblut um alle Angelegenheiten rund um die Kinder und das Heim kümmern. Die meisten sind Lehrer und sehr geachtet in der Gemeinde. Der Trägerverein „Tumaini Mujira“ eine Community Based Organisation (CBO) besteht aus engagierten Dorfbewohnern, die sich für die Jungs einsetzen und sie regelmäßig durch kleinere Essensspenden unterstützen. Uns war es wichtig, beide Gruppen in das Waisenhaus einzubinden, um Machtmissbrauch zu vermeiden und eine breite Akzeptanz für das Heim im Dorf zu sichern.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die jedoch durch lokal verantwortliche Behörden geklärt wurden, können wir von einem großen Erfolg sprechen. Die beiden Gruppen (BOM & CBO) treffen sich regelmäßig (je nach Anlass zusammen oder getrennt) und organisieren Aktivitäten, Gesundheitstage, Fundraisings etc. Auch die lokalen Behörden, mit denen wir in kontinuierlichem Austausch stehen, sind zufrieden mit den letzten Ereignissen. Natürlich muss sich die BOM noch in ihre neue Rolle einfinden und in die Verantwortung, die sie für die Kinder tragen, hineinwachsen. Unsere Erwartungen waren aufgrund unserer sehr positiven Erfahrungen aus Indien sehr hoch und die Ereignisse der letzten Monate zeigen deutlich, dass wir auf einem guten Weg sind.

Nächsten Schritte & Pläne

Im Dezember hatten wir eine erfolgreiche Weihnachtsaktion, bei der auch viele von Ihnen beteiligt waren – vielen herzlichen Dank dafür! In unserem „Geschenkeshop“ konnten von Bettdecken über Ziegen, Schuluniform und Wasserfilteranlage alles „gekauft“ werden. Große Freude gab es über das Radio und die Fahrräder, die sich die Jungs schon seit langem wünschen. Noch konnten die einzelnen Artikel nicht erworben werden, da zuvor noch kleinere Absprachen getroffen werden müssen und neun neue Jungs ins Heim aufgenommen wurden. Wir hoffen aber, dass das spätestens im Juni geschafft ist!

Ansonsten arbeitet die BOM mit dem Heimpersonal gerade an Ideen, wie sie die Versorgung des Heims langfristig unabhängiger von uns gestalten können, beispielsweise durch einen professionellen Farmbetrieb mit Hühnern oder Ziegen. Eine ähnliche Idee wäre eine Bäckerei. Bisher ist noch keine Idee so ausgereift, dass wir sie umsetzen können, aber auch hier hoffen wir zum Mitte des Jahres etwas Konkreteres dazu sagen zu können. Eine langfristige Unabhängigkeit von uns war und ist nach wie vor unser Ziel. Dass dies noch dauern wird, ist uns natürlich bewusst und wir gehen das Ganze Schritt für Schritt an.

Mit den Patenschafts- und Projektspenden jeden Monat können wir gerade recht gut die monatlichen Ausgaben decken. Das Heim bietet noch sehr viel mehr Potential, aber die Priorität auch von unserer Seite ist langsam die Änderungsprozesse einzuführen und alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen.

Kommunikation von Seiten Hand des Menschen

Wir erhalten von der BOM alle drei Monate einen Report, in dem die Einnahmen- und Ausgaben, Geschehnisse und ein Update über die Kinder gegeben wird. Zudem bekommen wir eine Liste an Bedarfen für die kommenden drei Monate. Dieses neue System funktioniert weitestgehend. Neben Kommunikationsschwierigkeiten haben wir auch immer wieder unterschiedliche Vorstellungen zu manchen Themen, die kulturell bedingt sind. Bis sich das richtig eingespielt hat, wird es noch dauern, aber auch hier sind wir zuversichtlich, Ihnen nun in regelmäßigeren Abständen ein Update geben zu können.

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