Mit HdM ein Zuhause bauen!

In diesem Jahr möchten wir unseren Jungen nicht nur „eine Kleine Freude machen“ – wir möchten Ihnen endlich ein richtiges Zuhause schenken und dafür brauchen wir Ihre Hilfe! Leider fehlt uns noch immer die letzte Genehmigung um mit unserem Schulbau in Indien anzufangen, daher haben wir beschlossen das Bauprojekt für unsere Jungs in Kenia vorzuziehen. Wir arbeiten seit einigen Jahren in enger Partnerschaft mit Benedict, einem Lehrer aus Iruma (Kenia) bei dem inzwischen 38 Jungen und junge Männer wohnen. (Nähere Infos zu diesem Projekt finden Sie hier).

Vor einigen Monaten mussten die Jungen aus den Räumen ausziehen, die wir für sie angemietet hatten. Nun teilen sie sich drei kleine Räume und zu zweit oder dritt je ein Bett, wir haben kein fließendes Wasser und keine wirkliche Küche. Der Zustand der Räume und die Hygienischen Umstände sind nicht mehr tragbar. Daher haben wir uns entschlossen Land zu kaufen und ein Haus zu bauen, das genug Platz bietet und sich unsere Jungs endlich „zuhause“ fühlen können. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen würden! Baustart war der 22. November und unser Ziel ist es das Projekt innerhalb 8 Wochen abzuschließen.

Wir halten Sie hier auf dem laufenden, wie unser Zuhause wächst! (Lesen Sie hier wie unser Haus Woche für Woche wächst!)

Sie möchten uns beim Schulbau unterstützen?

Mit dem Bau ist es allerdings noch nicht getan – wir brauchen darüber hinaus Betten, Matratzen, Decken, Kopfkissen und alles was man noch braucht, damit aus einem Haus ein Zuhause wird!

Sie möchten uns helfen unser Haus einzurichten, damit sich unsere Jungs wohl fühlen?

Lesen Sie hier, wie unsere letztjährige Weihnachtsaktion verlaufen ist!

Schenken Sie dieses Jahr mit uns zusammen Zukunft!

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

im Juni 2014 begann Hand des Menschen Spenden für den Neubau der Sandeep Special School in Sullia – einer kleinen Stadt in Südindien – zu sammeln. Der Neubau wird die Sandeep School vergrößern und um ein Internat ergänzen. Träger der Sandeep Special School ist die MB Foundation, unser Kooperationspartner in diesem Projekt. Die Stiftung befindet sich in der Leitung des Ehepaar Sadashiv. An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen Überblick über die Entwicklungen und den aktuellen Stand des Projekts geben.

Die MB Foundation benötigt, bevor sie die Spendengelder für den Schulbau von Hand des Menschen entgegennehmen kann, eine FCRA - Registrierung. FCRA steht für „Foreign Contribution Registration Act“, es handelt sich um die Erlaubnis von der indischen Regierung für Stiftungen und Organisationen Fördermittel in größerem Umfang aus dem Ausland zu erhalten. Die MB Foundation bewarb sich vor einem Jahr für die Registrierung. Alle Unterlagen wurden fristgerecht eingereicht und der Antrag befindet sich derzeit in der Prüfung. Im Mai 2016 waren Vertreter der indischen Regierung vor Ort in Sullia, besichtigten das alte Schulgebäude und den Schulbetrieb, welcher aufgrund der räumlichen Situation nur eingeschränkt durchgeführt werden kann und sprachen mit den Vorstand der MB Foundation. Derzeit wartet die Stiftung auf eine Antwort der zuständigen Behörde. Das Ehepaar Sadashiv und wir sind sehr optimistisch die Zertifizierung zu erhalten.

Im September 2016 leistete die MB Foundation die erste Anzahlung für ein Grundstück. Der Kauf eines neuen Grundstücks war notwendig, da ein Gutachten ergab, dass das ursprünglich vorgesehene Grundstück nicht für einen Schulbau genutzt werden darf. Der neue Standort bietet viele Möglichkeiten und stellt eine Verbesserung dar. An dem neuen Standort können zwei getrennte aber ebenerdige Gebäude für den Schulbetrieb und das Internat gebaut werden. Diese Bauweise ist vorteilhaft für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die eine körperliche und geistige Beeinträchtigung haben. Außerdem hat das Grundstück eine bessere Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und bietet guten Zugang für unseren Schulbus.

Auch Hand des Menschen hat die Zeit sinnvoll genutzt. Seit April 2016 arbeiten wir mit dem Architektur und Ingenieuresbüro Ziegert | Roswag | Seiler aus Berlin zusammen. Ein Mitarbeiter des Büros machte den Schulbau der Sandeep Special School zum Thema seiner Masterarbeit. Er besuchte die Sandeep Special School, um sich ein Bild von den verschiedenen Beeinträchtigungen der Schülerinnen und Schüler zu machen. Sein Entwurf der Schule orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Entwurf die traditionelle Bauweise aus Lehm vorsieht. Neben besserer Wärmeregulierung hat diese Bauweise auch eine bessere Umweltverträglichkeit. Wir hoffen sehr die FCRA Registrierung bald zu erhalten. Bevor der Registrierungsprozess nicht abgeschlossen ist, können wir die Spendengelder der MB Foundation nicht zur Verfügung stellen. Da unser Kooperationspartner für den Naubau der Schule auf die Spendengelder angewiesen ist, kann derzeit nicht mit dem Schulbau begonnen werden.

Wir möchten uns für Ihre großzügige Unterstützung bedanken und hoffen auf Ihr Verständnis für die Verzögerungen bei der Umsetzung des Projektes und versichern Ihnen, dass Hand des Menschen und die MB Foundation alles tun, um die FCRA Registrierung in naher Zukunft zu erhalten. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Patenschaftsprojekte

Wir glauben daran, dass die gezielte individuelle Förderung zu einer grundlegenden Veränderung der zukünftigen gesellschaftlichen Strukturen führt. Dabei setzen wir vor allem auf Bildung und eine umfassende gesundheitliche Versorgung, um langfristig den Kreislauf der Armut zu durchbrechen.. Mit Ihrer Hilfe leisten Sie somit einen dauerhaften Beitrag Kindern und jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. In unseren Projekten versuchen wir den Menschen Selbstvertrauen und die Möglichkeit auf ein besseres Leben zu geben. Auf die selbstständigen Entscheidungen soll jedoch kein Einfluss genommen werden, d.h. ob die Kinder beispielsweise mit einer Ausbildung oder einem Studium weitermachen bleibt ihnen überlassen.

Neben der notwendigen materiellen Unterstützung ist auch der emotionale Aspekt der Patenschaft von großer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, dass die Möglichkeiten, die man den Kindern bietet, nur dann optimal genutzt werden, wenn diese das Gefühl haben, dass es jemanden gibt, der an ihre Fähigkeiten glaubt. Da viele unserer Kinder keine Eltern mehr haben oder deren Unterstützung nicht erfahren, treten unsere Paten an diese Stelle – Sie geben den Kindern Hoffnung, Halt und Unterstützung.

Bei unserer Gründung haben wir uns bewusst und gezielt für dieses Modell entschieden, da dadurch viele Menschen bereits durch einen geringen Beitrag von monatlich 10€ die Lebensumstände und die Chancen eines Kindes langfristig verbessern können.

Auf den folgenden Seiten können Sie sich über unsere Projekte informieren. Für weitere Informationen über unseren Verein, unsere Philosophie, sowie unsere Kooperationspartner benutzen Sie bitte die entsprechenden Links.

Abschlussbericht der Weihnachtsaktion 2015

Wir möchten uns von ganzem Herzen für Ihre großzügige Unterstützung bei unserer Weihnachtsaktion bedanken! Sie haben zum Erfolg unserer Aktion maßgeblich beigetragen, sodass am Ende mindestens 690 bedürftige Menschen erreicht werden konnten. Auch wenn dies nicht ganz wie anfangs vorgestellt, in Form von Schulranzen für 690 Kinder, stattfand (genaue Auflistung ist weiter unten aufgeführt). Dies hat mehrere Gründe, die wir im Folgenden erläutern wollen.

Für uns als Verein sind zwei Dinge von großer Bedeutung – zum einen Bildung und zum anderen Gesundheit. Dabei ist es uns wichtig, unsere Projekte in Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort zu verwirklichen und genau da anzusetzen, wo Hilfe benötigt wird. Wir wollten unseren Kindern dieses Jahr eine besondere Freude bereiten. Inzwischen können wir zwar in jedem unserer Projekte sicherstellen, dass all unsere Kinder in irgendeiner Form Bildung erhalten, jedoch fehlt es noch immer an Basics, wie einer richtigen Schultasche oder Stiften. Mit elementaren Dingen für Hygiene, wie Seife, Zahnbürste etc., sind meist nur die Kinder versorgt, die auch in Institutionen leben. Daher entstand in Absprache mit unseren Partnern vor Ort die Idee, zu Weihnachten gefüllte Schulranzen zu verschenken. Insgesamt könnten etwa 650 Kinder damit erreicht werden. Die von uns genannten 10€ setzten sich aus den von den Projektpartnern geschätzten Preisen zusammen.

Vor Ort stellten wir fest, dass es neben dem direkten materiellen Bedarf für Schul- und Hygieneartikel der Kinder auch an vielem anderen fehlte. In Trichy, wo wir seit 2013 ein Schulprojekt im Slum aufgebaut haben, reichen die finanziellen Zuwendungen nicht mehr, um die Lehrer entsprechend zu entlohnen. Wir tragen hier zur Zeit nicht die kompletten Kosten, sondern nur etwa 2/3. Der Rest wird von der Bevölkerung dazu gegeben. In diesem Jahr fielen die Spenden von dieser Seite jedoch so gering aus, dass es hier zu Engpässen kam. Wir beschlossen daher, der Bezahlung der Lehrer Priorität vor den Schulranzen zu geben und verteilten deshalb nur Hygiene-Päckchen.

Erschwerend für die weitere Planung kam hinzu, dass wir bereits vor Ort waren und Entscheidungen treffen mussten, während die Spendenaktion noch lief. So kannten wir die Summe der Gelder nicht, die am Ende zusammenkommen würden. In Indien gibt es teilweise starke lokale Schwankungen der Preise, was eine Abschätzung im Vorfeld weiter erschwerte. Glücklicherweise waren die Kosten aber insgesamt deutlich niedriger als angesetzt, da wir durch das Insiderwissen von Helfern vor Ort deutlich Geld einsparen konnten.

Im letzten Projekt in Swadhar war wenige Wochen vor unserem Eintreffen die Wasseraufbereitungsanlage kaputt gegangen. Um die 170 Bewohnerinnen des Waisen- und Frauenhauses mit sauberem Trinkwasser versorgen zu können mussten die Mädchen schwere Wassereimer vom Kloster ins Heim tragen, was neben dem Gewicht auch unglaublich viel Zeit in Anspruch nahm. Daher beschlossen wir das Geld statt für die Schultaschen in eine relativ teure Wasseraufbereitungsanlage zu investieren, die jetzt aber sauberes Wasser für unsere Kinder zur Verfügung stellt. Außerdem bestand ein großer Bedarf an warmer Kleidung für die kalten Monate. Da viele Mädchen und Frauen keine Jacken oder Pullis hatten, kauften wir dort für dreißig junge Frauen Sweatshirts.

In einem nahe gelegten Slum verteilten wir dann etwa 200 Hygienebeutel und zusätzlich Reis und Linsen, die typischen Grundnahrungsmittel in Indien. Auch hier war der Bedarf nach Nahrung größer als der Wunsch nach neuen Schultaschen.

Über Sullia ist zu berichten, dass wir zusätzlich zu den Schülern, die wir als Patenkinder in der Sandeep Special School unterstützen, noch weitere beeinträchtigte Kinder in Sullia und Umgebung mit Hygienepäckchen versorgten, die momentan keinen Platz in der Schule haben.

Zusammengefasst hatten wir folgende Ausgaben (in indischen Rupien, ein "Hygienebeutel" bestand jeweils aus eine Zahnbürste, einer Tube Zahnpasta, einer Körper- und einer Waschseife):


Ort (Projekt) Artikel Ausgaben (Rupien)
Trichy (Slumschulen) 200 Hygienebeutel 7992
Lehrergehalt 20000
Trichy (Hostel) 40 Hygieneartikel 3692
Sullia (Sandeep school) 100 Hygienebeutel 6642
Tenali (Swadhar) 30 Sweatshirts 10000
Wasseraufbereiter 90000
Tenali (Slum) 100 Hygienebeutel 17750
(+Reis,Linsen)
Nallapadu/Guntur 100 Hygienebeutel 5450
(Dorfprojekt) 100 Schultaschen 19400
100 Lunchboxen 5400
900 Stifte 950



Insgesamt belaufen sich die Ausgaben somit auf 187276 Rupien. Dies entspricht bei einem Umrechnungskurs von 71,60 INR/EURO (Stand: 20.12.2015):

2615,59€

Damit liegen wir sehr nahe an dem für die Weihnachtsaktion gesammelten Spendenvolumen von 2688€. Uns ist es wichtig, unsere Hilfe an die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Daher haben wir in Absprache mit unseren Projektpartnern diese Ausgaben getätigt und sind so von unserem ursprünglichen Plan abgewichen. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Hilfe nachhaltig und wirklich nützlich ist, anstatt ein Tropfen auf den heißen Stein bleibt! Wir hoffen, Sie können unser Vorgehen und unsere getroffenen Entscheidungen nachvollziehen und gutheißen. Gerne stehen wir Ihnen bei Nachfragen jeder Zeit zur Verfügung. Wir bedanken uns, auch im Namen unserer Projektpartner, für Ihre Hilfe und das Vertrauen in unsere Arbeit!

Lesen Sie hier unsere persönlichen Berichte über die Reise und die Entwicklung unserer Projekte in Indien!

Dorfprojekt in Guntur, Indien

Die Rolle der Frau in Indien ist ein Bild, das auch in unseren westlichen Medien immer wieder gerne aufgegriffen wird. Auch wenn sie nicht nur das ist, was diese von ihr zeichnen, ist sie dennoch nicht immer ganz einfach und von Gleichberechtigung weit entfernt. Wir haben uns also auch entschlossen mit einem Projekt zu kooperieren, das gezielt diesen Aspekt des Women-Empowerings fördert. Dabei ist das ‚Dorfprojekt’ seit Frühling 2014 das jüngste Projekt von ‚Hand des Menschen’ in Indien. Hier werden Kinder durch das Patenschaftsprogramm gefördert, die Vollwaisen sind und ihre Eltern größtenteils durch das HI-Virus verloren haben. Das Besondere an diesem Projekt sind seine Struktur und Organisation.

In jedem der Dörfer, in denen unsere Patenkinder leben, ist eine Frau für die Verwaltung und Organisation zuständig. Diese Frau untersteht wiederum einer Frau, die für den Bezirk zuständig ist und diese untersteht der Leiterin des Frauenbundes, die mit einer Schwester aus dem Orden, mit dem wir auch in anderen Projekten kooperieren, zusammen für die Durchführung des Projektes zuständig ist. Durch diese Struktur können wir dauerhaft über die Entwicklung jedes einzelnen Kindes informiert werden.

Durch die Patenschaft können sowohl die Struktur des Projektes als auch die Kinder selbst unterstützt werden. Die Kinder, die bei Angehörigen leben, erhalten durch unsere Hilfe Kleidung, Nahrung sowie gegebenenfalls medizinische Versorgung.

Entwicklung

Im Frühjahr 2014 wurde das Dorfprojekt in der Provinz „Guntur“ als weiteres Patenschaftsprojekt in unsere Arbeit aufgenommen, um in verschiedenen Dörfern vor allem Vollwaisen finanziell zu unterstützen. Das Dorfprojekt wird mit dem JMJ-Orden realisiert. Hervorzuheben ist, dass in jedem Dorf eine Frau für die Kinder zuständig ist, die wiederum einer Frau, die für den Bezirk zuständig ist, untersteht, und diese der Leiterin des Frauenbundes untersteht. Hierdurch kann neben der Unterstützung von Kindern auch die kommunale Stärkung von Frauen und deren Stellung in der Gesellschaft gefördert werden.

Das seit 2014 bestehende Dorfprojekt in Guntur, welches neben Kindern auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft unterstützt, hat 2015 dahingehend Fortschritte gemacht, dass inzwischen 60 Kinder Teil des Patenschaftsprogramms waren und somit mehr Kinder die Schule besuchten. Weiterhin taten sich Fortschritte im Bau der Toiletten in den Dörfern und im Rahmen der Weihnachtsaktion wurden 100 Kindern Hygieneartikel und Schulmaterialien überreicht.

Ende 2016 waren hier 60 Kinder Teil unseres Patenschaftsprogramms, sodass diese durch die Patenschaften über Hand des Menschen eine gute Schulbildung erfahren konnten.

Ab 2017 wurden im Dorfprojekt in Guntur aufgrund des großen verwaltungstechnischen Aufwands keine weiteren Kinder in unser Patenschaftsprogramm aufgenommen und sich auf die bestehenden konzentriert. Um die Lebenssituationen der Kinder zu verbessern, vertrauen wir auf unsere Projektpartner*innen, welche die Bedürfnisse der Kinder und Familien kennen. Die Verwendung der Mittel wird von ihnen offen kommuniziert.

2020 und 2021 war auch das Dorfprojekt in Guntur von der Corona-Pandemie betroffen und nahm im Alltag eine große Rolle ein. In dieser Zeit wurden die Bewohner*innen dahingehend unterstützt, dass ausreichend Masken, Hygieneartikel und Nahrungsmittelpakete für verwitwete Frauen zur Verfügung gestellt wurden. Sonst kam es zu keinen großen Veränderungen.

Auch 2022 haben wir keine zusätzlichen Patenschaften abgeschlossen, sondern uns auf die bestehenden konzentriert, um dem Aufwand und Einsatz gerecht zu werden. Der Unterricht konnte wieder normal aufgenommen werden und der Schulalltag ist eingekehrt.

Sandeep Special School

Sandeep Special School

Neun Jahre nach Kooperationsstart, mehreren Planänderungen und Grundstücksbegehungen sowie unzähligen reichen Erfahrungen, können wir am 12. Februar 2023 endlich die Eröffnung der Sandeep Special School feiern! Wir möchte uns im Namen unseres Teams von Herzen für Ihre großzügige Unterstützung bedanken, die uns sehr geholfen hat, unser ehrgeiziges Projekt erfolgreich umzusetzen und die Bedürfnisse der Schüler*innen sowie deren Familien zu erfüllen. Die Errichtung dieser Schule war mit vielen Herausforderungen verbunden: von der Suche nach geeignetem Baugrund und der Planung, bis hin zur Durchführung der Bauarbeiten. Die Schule bietet nun den Kindern und Jugendlichen mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung eine qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Unsere erfahrenen Pädagog*innen und Therapeut*innen arbeiten hart daran, den Schüler*innen ein umfassendes Lernumfeld zu bieten, das ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihr volles Potenzial zu entfalten.

Projektübersicht
Schulführung
Erste Eindrücke mit Frida
Übersicht
2013

Das Ehepaar Sadashiv wird unser Projektpartner. Der Unterricht findet zu diesem Zeitpunkt in angemieteten Räumlichkeiten statt. Seitdem unterstützt Hand des Menschen die Schule mit Patenschaften und Spenden, um Lehrer*innen, Ausstattung, Räumlichkeiten und Mahlzeiten zu finanzieren.

2014

Zusammen mit unseren Partner*innen entscheiden wir uns für den Bau einer Schule. Hand des Menschen beginnt Spenden für den Neubau der Schule zu sammeln. Dabei kommen mehrere Tausend Euro zusammen.

2015

Das Vorhaben stockt. Nach Gesetzesänderungen in Indien benötigen unsere Projektpartner*innen ein Foreign Contribution Act (FCRA)-Zertifikat, das sie zum Empfang finanzieller Mittel aus dem Ausland berechtigt. Das Zertifikat ist mit strengen Auflagen verbunden und wird daher nur an wenige Organisationen vergeben.

2016

Mitarbeitende der Schulbehörde besuchen die Schule. Das Ehepaar Sadashiv zeigt sich optimistisch, dass die benötigte Zertifizierung bald vorliegt.

2017

Die Schule ist in neue angemietete Räumlichkeiten umgezogen, da das alte Gebäude aufgrund akuten Sanierungsbedarfs nicht mehr benutzt werden kann. Ende des Jahres liegt das FCRA-Zertifikat schließlich vor.

2018

Das vorgesehene Grundstück ist zum Kauf nicht verfügbar und die Schulplanung muss an ein anderes Grundstück angepasst werden. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den derzeit gemieteten Räumlichkeiten.

2019

Der Bauplan der Schule wird an die neuen Gegebenheiten angepasst und wir beginnen mit dem Bau der Schule, der schnell vorangeht.

2020

Der Schulbau muss durch die Covid-19-Pandemie unterbrochen werden und es wird eine Baupause eingelegt. Ende des Jahres können die Arbeiten langsam wieder aufgenommen werden: der Rohbau entsteht, das Haus wird verputzt und die Fenster werden eingebaut. Der Unterricht kann aufgrund des Lockdowns dennoch nicht stattfinden.

2021

Die Schule wird während der anhaltenden Pandemie auf Beschluss der Regierung immer wieder geöffnet und geschlossen. Weiterhin werden die Kinder und deren Familien mit Nahrung versorgt und teils durch Besuche der Lehrer*innen zuhause unterrichtet. Der Schulbau geht aufgrund von Covid-bedingten Materialengpässen und einem Mangel an Arbeiter*innen nur langsam voran.

2022

Mitte des Jahres wird der Bau der Schule abgeschlossen und der Schulunterricht kann in den neuen Räumlichkeiten begonnen werden, während zeitgleich die letzten kleineren Arbeiten durchgeführt werden.

2023

Am 12. Februar ist es nun endlich so weit: Die Schule wird im Rahmen einer feierlichen Zeremonie eröffnet und eingeweiht! Neben dem offiziellen Rahmenprogramm mit Reden und Schulbegehung, an der fast 1.000 Gäste teilnehmen, gibt es Tanzvorstellungen und Gesang der Schüler*innen, sowie ein Festmahl mit allen Anwesenden. Alles in allem ein sehr großes und farbenfrohes Fest!

Schulprojekt im Slum von Trichy, Indien

Für viele Familien in Indien ist Bildung ein Luxusgut, von dem sie nur träumen können. Sie leben von ihrer Tätigkeit als Tagelöhner, bei der sie schlecht bezahlt werden und keinerlei Sicherheit haben. Um die kinderreichen Familien zu ernähren, ist es meistens nicht ausreichend, dass nur die Eltern arbeiten gehen. So müssen auch die Kinder jeden Tag mit zur Arbeit.

Weil wir an dieser Situation in erster Linie nichts ändern können, müssen wir und also einen neuen Weg überlegen, wie wir langfristig den Zyklus von Armut und Bildungsferne, Analphabetismus und Unmündigkeit unterbrechen können. Dazu kooperieren wir seit Januar 2013 mit einem Projekt in Trichy.

Es handelt sich dabei um drei Nachmittagsschulen für die Kinder, die tagsüber in der nahegelegenen Lederfabrik arbeiten müssen, um die Familie zu ernähren. Hier kommen die Kinder jeden Tag für vier Stunden hin, um rechnen, lesen und schreiben zu lernen. Zudem bekommen Sie noch eine Kleinigkeit zu essen, damit die Familien zusätzlich entlastet werden. Durch die Förderung begreifen sowohl die Kinder als auch die restliche Familie die Wichtigkeit von Bildung. Ihnen wird bewusst, dass sie in der Zukunft auch andere Arbeiten annehmen können, die ihren Eltern verwehrt blieben, weil sie über keinerlei schulische Ausbildung verfügten.

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Waisenhaus für Jungen in Iruma, Kenia

In dem Heim in Iruma in Kenia leben Waisenjungen zwischen 8 und 17 Jahren. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte. Doch eines haben sie alle gemeinsam – sie haben keine Familienangehörigen, die sich um sie kümmern können. Im Heim bekommen die Jungen nicht nur ein Zuhause, sondern auch die nötige medizinische Versorgung, Hilfestellung und die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Begonnen hat das Projekt für Hand des Menschen 2012. Wir unterstützten einen Lehrer namens Benedict der bei sich zu Hause 16 Jungen und „junge Männer“ aufgenommen hat, die ihre Eltern verloren haben. Die Jungen lebten in einem einzigen Raum mit einem winzigen Fenster. Wenn das Geld am Ende des Monats ausging, war auch kein Geld mehr für Essen da.

Durch die Patenschaften konnte der Wohnraum erweitert werden und es wurde sichergestellt, dass es auch am letzten Tag des Monats noch eine warme Mahlzeit gibt und die Jungen zur Schule gehen. Durch unsere Unterstützung konnten auch mehr Jungen aufgenommen werden.

Entwicklung

Seit 2012 unterstützen wir Jungs in Iruma, Kenia, mit Patenschaften. Diese lebten zu der Zeit in einem privat geführten Kinderheim. Die Leitung hat Benedict, der Lehrer der örtlichen Schule. Er besaß die Vormundschaft für alle Kinder. 2008 begann er erste hilfsbedürftige Jungen aus dem Dorf bei sich aufzunehmen und zu versorgen.

2013 beherbergte das Kinderheim Anfang des Jahres schon 15 Jungen, am Ende 23 Jungen. Sie waren Vollwaisen oder die Eltern waren nicht imstande für sie zu sorgen. Durch unsere Patenschaften konnten Schulbesuch, Verpflegung, Unterkunft, medizinische Grundversorgung abgedeckt werden. Es wurden Internatsbesuche und weiterführende Schulen für bestimmte Kinder finanziert. Weitere Betten und Matratzen wurden angeschafft, damit jedes Kind in einem eigenen Bett schlafen konnte. Zudem hatten wir in zwei Slums Kibera und Huruma, die sich in Nairobi befinden, eine Schule und ein Kinderheim finanziell unterstützt.

Im Jahr 2014 hatte das Kinderheim leichten Zuwachs bekommen, sodass nun 27 Jungs im Alter zwischen 9 und 18 Jahren dort lebten. Die Jungs wohnten weiterhin zusammen in angemieteten Räumen und besuchten die örtliche Schule – dabei besuchten 15 Jungs die Grundschule, die in Kenia 8 Klassenstufen umfasst, und 12 die weiterführende Schule. Zwei Kindern konnten wir dieses Jahr den Internatsbesuch ermöglichen und eins absolvierte eine berufsvorbereitende Ausbildung. Die schulischen Leistungen im Vergleich zum Vorjahr hatten sich überwiegend positiv entwickelt.

2015 hatte sich die Anzahl der Jungen im Kinderheim in Iruma auf 30 erweitert. Wir hatten es zudem geschafft, den Wohnraum der Kinder zu erweitern, sodass sie nicht mehr alle auf engstem Raum zusammenleben mussten. Zudem ist es durch Ihre Unterstützung möglich geworden, dass für alle Jungen eine Grundversorgung an Nahrungsmitteln und elementarer Bildung sichergestellt wurde. Die Versorgungslage gestaltete sich seit Beginn unserer Kooperation mit Benedict generell schwierig. In Kenia herrschten starke Nahrungsmittelpreisschwankungen. Deshalb konnte mit den gesammelten Mitteln die Grundversorgung der Jungs in Kenia nicht vollständig gewährleistet werden. Damit wir den Bedarf decken konnten, haben wir die Lücke mit Spendengeldern gefüllt.

In Kenia hat sich im Jahr 2016 unsere Unterstützung des Kinderheims in Iruma deutlich weiterentwickelt, zugleich sahen wir uns mit permanenten Schwierigkeiten konfrontiert. Zu der Zeit betreuten wir dreißig Jungen im Alter zwischen acht und achtzehn Jahren, die Teil unseres Patenschaftsprogramms waren, und weitere 15, die dort lebten. Anfang 2016 mussten sie jedoch leider wieder aus den vorher erweiterten Räumlichkeiten ausziehen und wohnten fortan wieder auf kleinem Wohnraum, wodurch sich die Lebensbedingungen der Gruppe verschlechterten. Wir brauchten eine Lösung und um die Jungen nicht voneinander trennen zu müssen, haben wir uns letztendlich für den Bau eines Waisenhauses entschieden. Die Planungsphase begann im Mai. Der Grundstein wurde schließlich am 22. November 2016 gelegt und die Bauphase (bis Mitte März) von Caroline Seidel vor Ort begleitet.

Das Jahr 2017 stand ganz im Zeichen von Kenia und unserem dortigen Bauprojekt in Iruma. Mit dem Neubau eines Waisenhauses konnten wir rund 45 Jungen ein Zuhause geben. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. November 2016 und der Bau konnte rund 16 Wochen später am 15. März 2017 abgeschlossen werden. Auf dem großen Land wurde nun Gemüse angebaut und so die Versorgungslage der Kinder sichergestellt. Seit Dezember 2017 gab es auch eine Milchkuh. Das Essen war durch das Kochen der Erzieherin und Köchin deutlich ausgewogener und abwechslungsreicher. Neben Benedict, der Erzieherin und der Köchin gab es zudem einen Heimleiter, Daniel. Wir arbeiteten aber nicht mehr mit Benedict allein zusammen, sondern hatten einen Verein (CBO) mit einem Vorstand (BOM) als verantwortliches Gremium, mit dem wir in regelmäßigem Kontakt standen. Der Vorstand bestand aus engagierten Menschen, die sich um alle Angelegenheiten rund um die Kinder und das Heim kümmerten, die meisten davon Lehrer. Der Trägerverein „Tumaini Mujira“ - eine Community Based Organisation (CBO) - bestand aus Dorfbewohnern, die sich für die Jungs einsetzten und sie regelmäßig durch kleinere Essensspenden unterstützten. Im Dezember hatten wir eine erfolgreiche Weihnachtsaktion, die auch über den SWR beworben wurde. Es gab aber auch mehrere Herausforderungen. Neben dem Bau war vor allem die Etablierung von festen Strukturen und Abläufen in der Zusammenarbeit mit unseren lokalen Projektpartnern eine davon. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie bspw. mit der Kommunikation, konnten wir danach von einem großen Erfolg sprechen. Die Zusammenarbeit der beiden Gruppen (BOM & CBO) war durch regelmäßige Treffen und organisierten Aktivitäten gekennzeichnet. Wir erhielten von der BOM alle drei Monate einen Report, in dem die Einnahmen- und Ausgaben, Geschehnisse und ein Update über die Kinder, aufgeführt waren sowie eine Bedarfsliste.

Im Jahr 2018 konnten wir, nach einer erfolgreichen Weihnachtsaktion 2017 und der großartigen Unterstützung, das Dream Dancer Home weiter einrichten. Es gab u.a. neue Fahrräder und ein Radio. Zudem arbeiteten die Jungs kräftig weiter auf dem großen Land. Neue Landwirtschaft- und Gartenutensilien waren eine große Hilfe bei der schweren Arbeit auf dem Land. Ein sehr großer Erfolg in diesem Jahr war der Studienbeginn von einigen der Jungs, die unter anderem Buchhaltung, Bauingenieurwesen, landwirtschaftliche Entwicklung oder auch Lehramt angefangen haben zu studieren. Wir führten als Verein Hand des Menschen in diesem Jahr ein Konzept zur Studienfinanzierung ein, um geeignete Kandidaten zu finden. Die Gebühren sollten wie BAföG nach erfolgreichem Abschluss des Studiums und Jobbeginn anteilig zurückbezahlt werden. Angestrebt wurde das Waisenhaus gemeinsam mit dem BOM langfristig unabhängig von uns zu machen, den Jungen aber trotzdem eine Möglichkeit auf eine Zukunft und eine Ausbildung nicht zu verwehren. 2018 strebten wir vor allem mit den Projektpartnern an, nachhaltige Strukturen zu schaffen und das Waisenhaus langfristig unabhängig zu machen.

Im Jahr 2019 erhielten 45 Jungen (es wurden sieben neue Kinder aufgenommen) im „Dream Dancer Home“ in Iruma ein sicheres Zuhause, ausgewogenes und gesundes Essen und eine Betreuung durch eine Erzieherin. In diesem Jahr wurden kein neues Personal eingestellt, was bedeutet, dass im „Dream Dancer Home“ eine Hausmutter, ein Manager und ein Wachmann arbeiten. 2019 waren zwei große Projektthemen relevant: zum einen wurde im Vorstand diskutiert, wie das Projekt in Kenia schrittweise finanziell unabhängiger werden kann. Zum anderen wurde sich das Ziel gesetzt, die Möglichkeit einer Studienfinanzierung für die Kinder zu schaffen. Bei der Mitgliederversammlung im Mai 2019 wurde dafür die Einrichtung eines Studienfonds beschlossen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, ein Universitätsstudium aufzunehmen, was jedoch nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt wird.

2020 befanden sich 45 Kinder im Programm, bei dem die Schul- bzw. College-Ausbildung der Kinder finanziert werden soll. Nach rechtlicher Überprüfung und Mitgliederbefragung im Mai 2020 wurde beschlossen, sich schrittweise aus dem Projekt zurückzuziehen. Bedauerlicherweise hinderten einige Probleme die weitere Zusammenarbeit in der Zukunft. Bei der Projektdurchführung fehlte es an Transparenz und die Kommunikation mit den Projektpartnern vor Ort war sehr schwierig. Weiterhin war problematisch, dass die Einnahmen der Projektpatenschaften die realen Kosten bei weitem übersteigen. Eine langfristige Finanzierung konnte dementsprechend nicht sichergestellt werden. Zuletzt konnte das Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe nicht erreicht werden. Das Ziel, humanitäre Hilfe anzustoßen, sodass die Projektpartner die Projekte mittel- bis langfristig selbst und ohne finanzielle Unterstützung tragen können, wurde nicht erreicht. Nach langen Gesprächen und Diskussionen wurde festgelegt, die Kommunikation mit den Projektpartnern anzupassen und keine neuen Investitionen zu leisten. Die Schulgebühren der Kinder, die sich bis zu diesem Stand im Programm befanden, werden jedoch trotzdem weiterfinanziert werden. Eine finanzielle Unterstützung über die Schulgebühren hinaus wird nicht erfolgen. Es werden nur noch die Kosten der Kinder im Programm übernommen, welche durch Belege nachgeprüft werden können.

2021 veränderte sich nicht viel. 2020 wurde mit dem Beschluss der Mitgliederversammlung eine Exit-Strategie für unser Projekt mit dem Dream-Dancer-Home erarbeitet. Seit 2020 wurden dementsprechend keine neuen Patenschaften in Kenia aufgenommen. Die neue Art der Kollaboration mit den Nachweisen der Ausgaben hat gut funktioniert. Auch die Kinder waren von Covid-19 betroffen, glücklicherweise aber überschaubar und sie sind wohlauf.

„Sandeep Special School“ in Sullia, Indien

Menschen mit Beeinträchtigung gelten in Indien immer noch als minderwertig und werden von der Gesellschaft ausgegrenzt. Viele Familien schämen sich für Ihre Kinder und verstecken diese daher in ihrem Haus oder verstoßen es. Zudem liegt die Schule in einem Gebiet, in welchem viele Familien auf den Gummiplantagen Südindiens als Tagelöhner arbeiten und deswegen ihre Kinder in den Häusern nicht versorgen können. Die Kinder brauchen deshalb eine Betreuung, die gewährleisten kann, dass ihnen nichts passiert.

Die Schule für ausschließlich Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigung liegt in einer kleinen Stadt namens Sullia in einer sehr ländlichen Gegend in der Nähe der Großstadt Mangalore im Bundesstaat Karnataka. Die Schule besteht seit dem Jahr 2000 und wird von dem Ehepaar Sadashiv betrieben. Momentan gehen ca. 40 Kinder bzw. junge Menschen zwischen 6 und 27 Jahren in die Schule. Von speziell ausgebildeten Lehrkräften erhalten die Kinder neben einfachen Rechen- und Schreibübungen auch eine spezielle Physiotherapie oder werden so gefördert, dass sie lernen, ihre Bedürfnisse auszudrücken. Mittlerweile unterrichtet eine ehemalige Schülerin nach einer entsprechenden Ausbildung ebenfalls in ihrer damaligen Schule.

Das Ehepaar, das neben dieser Schule noch viele weitere Projekte betreut, wird von der Regierung leider kaum unterstützt. Um dieses wundervolle Projekt am Laufen zu halten, haben wir uns dazu entschlossen, eine Kooperation in Form von Patenschaften aufzubauen. Durch die Übernahme einer Patenschaft in diesem Projekt können Sie das Anrecht auf universale Bildung stärken und Kindern ohne Chance auf Zukunft einen Lichtblick schenken!

Differently Abled Home – Waisenhaus JMJ für beeinträchtigte Frauen und Mädchen, Trichy

Zwei der häufigsten Gründe, warum Kinder in Indien in Heime kommen, sind die Armut ihrer Familie sowie körperliche und/oder geistige Beeinträchtigung der Kinder. Eine solche Beeinträchtigung führt oft zu einem Leben am Rande der Gesellschaft. Die Kinder werden nicht als gleichwertige Menschen gesehen und werden deshalb häufig von den Familien verstoßen.

Das „Differently Abled Home“, Trichy, widmet sich Frauen und Mädchen zwischen vier und 20 Jahren, die aus diesen Gründen nicht bei ihren Familien leben, oder weil sie ihre Eltern verloren haben. Im Waisenhaus leben Mädchen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen. Einige der Kinder und Jugendlichen kommen ursprünglich aus einem Slum außerhalb der Stadt. Sie arbeiten in den hier ansässigen Lederfabriken, die durch ihre Arbeit das Grundwasser dieser Region stark verunreinigen. Die Bewohner des Slums gehören den Scheduled Casts, den unteren Kasten Indiens, an und sind sehr arm. Durch die Unterstützung der Paten wird ihnen eine ausgewogene Ernährung, eine passend zu ihren Fähigkeiten entsprechende Schule, medizinische und therapeutische Betreuung ermöglicht.

Neben den Mädchen, die im Heim wohnen, unterstützen wir auch Kinder in der Region, die das Heim nur manchmal besuchen können. Die Kinder haben unterschiedliche familiäre Hintergründe. Es leben Waisen in dem Heim, aber auch Kinder, deren Familien mit der finanziellen Belastung und/oder der Behinderung ihres Kindes überfordert sind. Solange die Familiensituation stabil ist und eine gute Behandlung der Kinder gewährleistet werden kann, werden ihre Familien von uns unterstützt. Wir zahlen in diesem Fall das Schulgeld und stellen ihnen Essen, Medizin und Hygieneartikel zur Verfügung.

Entwicklung

Die Kooperation beginnt 2013 und das Projekt wurde in die Vereinsarbeit eingegliedert. Neue Richtlinien für die Kooperation wurden dabei erarbeitet und unterzeichnet. Außerdem war es möglich in der näheren Umgebung des Heims, in Kooperation mit der Schwesternschaft, zwei weitere Projekte aufzubauen. Dabei handelt es sich um sogenannte ‚Tution Classes‘. Dies sind drei Schulklassen von Arbeiterkindern, die nachmittags und abends von Lehrern unterrichtet werden, sodass sie eine grundlegende Bildung erfahren. Durch die Gelder aus Deutschland können die Lehrpersonen sowie eine kleine Mahlzeit an drei Tagen der Woche finanziert werden. Leider sind während des Jahres 2013 auch 4 Kinder ausgeschieden, sodass wir zum Jahresabschluss 19 Kinder in diesem Projekt fördern.

Im Jahr 2014 wurden hier 15 Mädchen im Alter zwischen vier und zwanzig Jahren durch eine Patenschaft unterstützt. Den schönsten Erfolg des Jahres 2014 können wir hier verbuchen! Mercy, ein Mädchen mit schwersten Gehproblemen und der Diagnose, dass es niemals laufen können wird, hat durch die von uns finanzierte Physiotherapie das Unmögliche möglich gemacht. Im Dezember 2014 konnte Mercy frei und selbständig stehen und die ersten Schritte gehen. Es können wöchentliche Besuche eines Physiotherapeuten finanziert werden, der sich um eine gute physische Entwicklung der Mädchen kümmert. Bei unseren Besuchen konnten wir die Buchführung prüfen und deren Korrektheit bestätigen. Außerdem war es möglich, in der näheren Umgebung des Heims, in Kooperation mit der Schwesternschaft zwei weitere Projekte aufzubauen.

2015 wurden hier 15 Mädchen im Alter zwischen vier und zwanzig Jahren durch eine Patenschaft unterstützt. Auch hier konnte bei den beiden Besuchen durch Vereinsmitglieder im Jahr 2015 eine zweckgerechte Mittelverwendung und eine deutliche Verbesserung der Lebensumstände durch unsere Hilfe festgestellt werden. So bekommen die Kinder nun ausgewogene Mahlzeiten mit frischem Obst und Gemüse. Außerdem können inzwischen einige der Mädchen eine Spezialschule für Taube oder Blinde besuchen, andere gehen ins College oder besuchen die nahegelegene Dorfschule. Die Versorgungslage gestaltet sich trotz unserer Unterstützung leider immer noch schwierig, aufgrund des Mangels an sauberem Trinkwasser, Dürre, Schwankungen der Lebensmittelpreise und fehlender Verkehrsanbindung. Dank unserer Weihnachtsaktion 2015 haben die Kinder Hygieneartikel wie Seifen und neue Zahnbürsten erhalten.

Im Jahr 2016 haben wir uns aufgrund des großen verwaltungstechnischen Aufwands entschieden, zunächst keine weiteren Kinder in unser Patenprogramm aufzunehmen. Das Projekt erreicht viele Mädchen und Jungen und haben auch weiterhin großen Bedarf. Dieser Verantwortung konnten wir jedoch keine Rechnung tragen und entschieden uns daher dazu, das Projekt vorerst nur noch mit Spenden zu unterstützen. So konnten mehr Kinder profitieren, ohne dass sich unser Aufwand erhöhte.

Auch auf diese Weise haben sich im Jahr 2017 die Lebenssituationen vieler Kinder verbessert. Bei der Bedarfsauswahl vertrauen wir auf das Urteil unserer Projektpartner, die alle Kinder seit vielen Jahren kennen und wissen, wo die konkreten Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien liegen. Die Verwendung der Mittel wird uns offen kommuniziert. Die Bereitstellung der Mittel werden durch Kinderpatenschaften und Spenden bereitgestellt.

Auch 2018 haben wir keine zusätzlichen Patenschaften abgeschlossen, sondern uns auf die bestehenden konzentriert, um dem Aufwand und Einsatz gerecht zu werden.

Im Jahr 2019 ist dies ebenfalls der Fall. Um die Lebenssituationen der Kinder zu verbessern, vertrauen wir auf unsere Projektpartner*innen, welche die Bedürfnisse der Kinder und Familien kennen. Die Verwendung der Mittel wird von ihnen offen kommuniziert.

2020 gab es im Differently Abled Home, Trichy, im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen. Auch hier nahm das pandemische Geschehen einen hohen Stellenwert ein.

2021 wurden, auch pandemiebedingt, die Familien v.a. bei der Begleichung von Arztrechnungen unterstützt. Dies erfolgte ebenfalls im Jahr 2022.

Waisenhaus „Swadhar“ für Mädchen und Frauen in Tenali

In dem Heim an der Südostküste Indiens leben um die 150 Frauen und Mädchen zusammen und bestreiten ihren (nicht immer ganz einfachen) Alltag gemeinsam. Manche der Kinder kommen von der Straße, haben im sexuellen Dienstleistungsgewerbe gearbeitet, wurden von ihren Eltern ausgesetzt oder sind Halb- oder Vollwaisen. Viele von Ihnen sind HIV-positiv, an AIDS erkrankt oder leiden unter anderen Krankheiten. Die älteren Frauen sind hauptsächlich Witwen, die im Gegensatz zu den meisten westlichen Gesellschaften, nach dem Tod ihres Ehemannes ein Leben im Schatten der Gesellschaft führen müssen.

In Swadhar sollen die Frauen so gut wie möglich für ein eigenständiges und unabhängiges Leben vorbereitet werden. So können die jüngeren Mädchen die Schule besuchen, eine Ausbildung machen oder studieren, während die älteren eine Grundausbildung in Handarbeit und Kochen bekommen. Die Versorgung der Bewohnerinnen ist eine große Hilfe für die geförderten Frauen, stellt jedoch auch aufgrund der geringen staatlichen Unterstützung eine große Herausforderung dar. Durch die Patenschaft kann gewährleistet werden, dass die Frauen und Mädchen eine gute Ausbildung, bessere medizinische Versorgung und Zugang zu höherer Bildung bekommen.